S
ie sind eine Besonderheit im M arkt,
die m eist in steingrauer N aturober-
fläche m it ihrem charakteristischen
Relief anzutreffenden Schiefer-Lautspre-
cher des im sauerländischen Bad Frede-
burg ansässigen U nternehm ens Fischer &
Fischer. M eist deshalb, w eil die aufgrund
ihres M aterials für ihre jeweilige G röße
ungew öhnlich gew ichtigen Boxen auch
in praktisch jeder L ackierung zu haben
sind. D och im Zuge des N achhaltigkeits-
und Z urück-zu-M utter-E rde-T rends stel-
len sich die Besitzer gerne sichtbar etwas
„Bleibendes“ aus jenem Stoff ins W o h n -
zim m er, den unser Planet vor knapp 500
M illionen Jahren schuf.
D och als aufw ändiges D esign-P rodukt
fü r au d io p h ile Ö kos w ollen T hom as
Fischer, der die Firm a 1981 m itb eg rü n -
dete, u n d der n icht n u r in der L autspre-
cherentw icklung gewiefte M ichael M udra
ihre B oxenlinie keinesfalls v ersta n d en
w issen. F ischer & F ischer setzte n ach
anfänglichen V ersuchen m it M D F-B o-
xen bald auf Schiefer, weil dieser sehr fest
u n d deshalb k au m zu m M itschw ingen
anzuregen ist, sodass m öglichst viel der
von den T reibern abgegebenen Energie
zum H örer gelangt, statt in G ehäusebe-
w egungen zu verpuffen. Gleichzeitig w er-
den so auch tonale V erfälschungen durch
resonierende W ände u n terbunden. U n d
Schiefer b ietet gegen ü b er d en m eisten
„Steinkisten“ no ch einen w eiteren V or-
teil: eine am orphe Struktur, die den A uf-
bau von Schw ingungen bereits im A nsatz
erstickt u n d so das G ehäuse ruhig hält.
H ig h e n d ig e r A n sp ru ch
D as G ru n d m aterial w ird gleich u m die
Ecke abgebaut und nach den H ersteller-
angaben zu 20 bis 40 M illim eter dicken
Platten geschnitten, die als Rohware in der
W erkstatt der Sauerländer landen. Die sind
som it einer der ganz wenigen Boxenanbie-
ter, die ihre Gehäuse selbst fertigen, und
überhaupt eine der letzten kleinen Firm en
im anspruchsvollen Lautsprecher-M etier.
Sieht m an von den A nfängen einm al ab,
v ertritt Fischer & Fischer den A nspruch,
in den jew eiligen K lassen v orne m itzu -
spielen oder gar M aßstäbe zu setzen. D ie
gewaltige, vierteilige und im Paar satte 520
K ilogram m schw ere sow ie 35.000 Euro
teu re SN/SL1000 aus d em Jahr 1999 -
N steht für N atur, L für Lack - war ein
solches bis h eu te gültiges S tatem ent.
W as das D u o aktuell d ra u f h at, zeigte
u n län g st die in STEREO 1/14 ü b erau s
Dieser mit Diamanten besetzte Fräskopf schnei-
det die Kantenfase ins Gehäuse
erfolgreich getestete 570 (256 Kilo/18.600
E uro/P.). Eine klanglich wie auch m ess-
technisch herv o rrag en d e Standbox, bei
der die Entw icklungstiefe bis in die spe-
ziell von deu tsch en H erstellern fü r die
S auerländer gefertigten C hassis h in a b -
reicht. H öchste Z eit also, die A rbeit der
M änner m it der m aterialm äßigen Liebe
zum „H ard Rock“ vorzustellen.
„W ir h a b e n es m it g an z speziellen
A nforderungen zu tu n “, sagt etwa Michael
M u d ra , d e r ein st ü b er die S elbstbau-
szene seinen Einstieg fand, seit 1996 die
tech n isch e Seite v o n F ischer & F ischer
Eine Maschine schneidet die Öffnungen für
Chassis und Reflexlöcher in die Schieferplatten
v erstärk t u n d n ich t n u r fü r die hö ch st
au sfin e ssie rte A b stim m u n g d er 570
v era n tw o rtlich ist. „D ie g esam te E n t-
w icklung bezieht das M aterial m it ein.
Standard-Frequenzw eichen, die etwa in
M D F-G ehäusen von dick bis d ü n n ein-
gesetzt w erden, funktionieren m it Schie-
fer nicht m ehr.“ G erade die A bstim m ung
des T ieftonsektors m üsse für sich, aber
auch im H inblick au f andere F requenz-
bereiche verändert w erden, w eiß M udra,
der die ersten Probegehäuse neuer P ro -
jekte stets aus M DF au ftau t. „W eichen,
die d o rt passen, sind danach kom plett zu
M it der 570 machte der Hersteller
unlängst Furore. In der Fertigung
hängt ihr Rohgehäuse zur W eiter-
verarbeitung am Kran
7/2014 STEREO 31
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